Überempfindliche Zähne
Überempfindliche Zähne und der damit verbundene Schmerz können die Lebensqualität mindern.
Wenn empfindliche Zähne Schmerzen bereiten
Heißes und Kaltes, Süßes und Saures sind für viele ein Gräuel! Die Zähne schmerzen, obwohl der Zahnarzt keine Karies entdeckt hat. Der Schmerz geht wieder zurück, sobald der Zahn nicht belastet oder gereizt wird. Trotzdem mindert das typische Ziehen bei einer Überempfindlichkeit die Lebensqualität. Das kann sehr heftig sein und immer wieder auftreten! Die Sensibilität nimmt zu, die Gründe dafür können vielfältig sein. Freiliegende Zahnhälse sind die häufigste Ursache. Normalerweise liegt nur der mit dem harten Zahnschmelz bedeckte Teil des Zahnes frei in der Mundhöhle. Zahnhälse sind allerdings deutlich empfindlicher. Von Natur aus umgibt sie ein Knochen, deshalb benötigen sie eigentlich keinen zusätzlichen Schutz. Der Knochen kann jedoch zurückgehen, zum Beispiel wegen falscher Pflege. Und dann passiert es: die Zähne schmerzen. Selbstverständlich kann auch eine akute Karies zum Schmerz führen, aus diesem Grund ist der Gang zum Zahnarzt Pflicht! Auch neue große Füllungen und Kronen reizen den Zahnnerv, jedoch lässt dieser Schmerz nach einiger Zeit meist wieder nach. Und auch Fehlbelastungen können zu einem solchen Beschwerdebild führen.
Kleiner Tipp mit großer Wirkung: saure Lebensmittel und saure Süßigkeiten vermeiden
Zahnwurzeln mögen keine Säuren. Sie greifen die Zähne an. Solche Säuren können durch die Ernährung zugefügt werden, beispielsweise durch vermehrten Genuss von Obst, Obstsäften oder Rotwein. Auch der Trend, zur Diätunterstützung Apfelessig zu sich zu nehmen, erhöht den Säurewert an der Wurzel. Patienten mit Sodbrennen sowie Ess- und Brechsüchtige leiden deswegen vermehrt unter schmerzempfindlichen Zähnen.
Einige Patienten können diese Säure von Natur aus gut kompensieren. Sie haben im Speichel eine besonders starke Schutzkraft, um Säuren zu neutralisieren. Chemisch nennt man dies Pufferkapazität. Wichtig ist es, direkt nach einer Säureattacke auf die Zahnpflege zu verzichten. Deshalb kann es bei wenigen Patienten sinnvoll sein, nicht nach dem Essen, sondern vorher die Zähne zu putzen.
Die Zähne putzen, nicht schrubben!
Empfindliche, schmerzende Zähne sollte man vorsichtig reinigen. Denn durch einen zu hohen Putzdruck kann der zahnumgebende Knochen, der so wichtig für den Schutz ist, zurückgerieben und sogar ein keilförmiger Defekt in die Wurzel eingesägt werden. Als Faustregel gilt: Die Kraft der Zahnbürste auf die Zähne sollte nicht höher sein als die, mit der auf einer Küchenwaage 150 Gramm angezeigt werden.
Das können Sie tun, um Schmerzen zu lindern
Schmerzempfindliche Zähne lassen sich unterschiedlich behandeln. Wichtig dabei: Die Ursachen möglichst auszuschalten. Anfangen können Patienten ganz einfach, indem sie eine Zahnpasta mit weniger Abrasivmitteln, also körnigen Putzkörpern, verwenden. Auch Fluoride zur Härtung der Wurzeln, als Spüllösung oder als Lack, der beim Zahnarzt aufgetragen wird, werden seit Jahren zur Behandlung von schmerzenden Zähnen verwendet. Es haben sich darüber hinaus neue Medikamente, sogenannte Desensitizer, bewährt, die der Zahnarzt auf die empfindliche Zahnwurzel aufträgt.