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Rauchen und Zähne

Rauchen schadet der Mundgesundheit

Die Zahlen, die auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums zu lesen sind, sind leider immer noch viel zu hoch, dennoch ist der Trend zum Rauchen insgesamt rückläufig. Immerhin rauchen in Deutschland durchschnittlich 23,8 Prozent der Männer und Frauen im Erwachsenenalter ab 18 Jahren. Bei den 12- bis 17-jährigen scheint der Griff zur Zigarette glücklicherweise immer mehr aus der Mode zu kommen. In dieser Altersgruppe ist seit etwa der Jahrtausendwende ein Rückgang der Raucherquote von 27,5 Prozent auf 6,6 Prozent im Jahr 2018 zu verzeichnen, bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren von 44,5 Prozent auf 24,8 Prozent.

Gut so, denn die Nikotinsucht gefährdet nicht nur die allgemeine Gesundheit eines Menschen, sondern setzt auch Zahnfleisch und Zähnen gehörig zu. Das Nikotin gelangt bis in die feinsten Blutgefäße des Zahnfleischs und führt dort zu Verengungen. Das Zahnfleisch wird nicht mehr ausreichend durchblutet und dadurch nur mangelhaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Erhöhtes Risiko für Parodontitis

Die bei Rauchern auftretende schlechtere Durchblutung des Mundraums erhöht die Gefahr von  Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Raucher leiden aus diesem Grund im Vergleich zu Nichtrauchern deutlich häufiger unter chronischen Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates. Parodontale Erkrankungen können bei ihnen außerdem nicht so gut behandelt werden wie bei Nichtrauchern. Besonders tückisch: Da es durch die verringerte Durchblutung zu keinem Zahnfleischbluten kommt, bleibt ein typisches Warnsignal für eine Entzündung aus. Die Folge von Parodontitis kann Zahnverlust sein. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Raucher im Durchschnitt weniger Zähne haben als Nichtraucher.

Verminderte Wundheilung, gefährdeter Zahnersatz

Und auch die Wundheilung wird verzögert. Wegen der Hemmung des Heilungsprozesses darf vor und nach einer Operation keinesfalls geraucht werden. Vor allem bei starken Rauchern heilen künstliche Zahnwurzeln, sogenannte Implantate, schlechter ein und haben insgesamt eine kürzere Haltbarkeit. Außerdem entzündet sich bei Rauchern das ein Implantat umgebende Zahnfleisch häufiger (Periimplantitis), was zum Verlust des Implantates führen kann. Herkömmlicher Zahnersatz kann unbrauchbar werden, wenn Pfeilerzähne, an denen er befestigt ist, aufgrund von Parodontitis verloren gehen. Zudem bilden sich durch das Rauchen verstärkt Beläge auf Zahn- und Zahnfleischoberflächen, wodurch sich schädliche Bakterien ansiedeln und Entzündungen auslösen können. Nicht zu vergessen ist auch die erhöhte Gefahr für Krebserkrankungen im Mundhöhlen- und Rachenbereich – bei männlichen Rauchern ist das Risiko für eine solche Erkrankung um das 27-Fache größer als bei Nichtrauchern.

Zahnverfärbungen und schlechter Atem

Rauchen schadet aber nicht nur der Mundgesundheit, sondern führt auch zu unschönen Verfärbungen der Zähne. Zum Glück lassen sich diese meist durch eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis wieder entfernen. Alles in allem sind Raucher auf eine gründliche Pflege und Reinigung von Zähnen und Zahnzwischenräumen ganz besonders angewiesen. Und auch die regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt sollte für Raucher selbstverständlich sein – am besten zweimal jährlich. So können mögliche Folgen des Rauchens rechtzeitig entdeckt werden. Eine besonders gewissenhafte Mundhygiene und Vorsorge hilft auch gegen ein weiteres Übel, das bei Rauchern auftreten kann: einen schlechten Atem. Schließlich wirkt Mundgeruch bei einem Menschen alles andere als attraktiv und kann sich negativ auf seine sozialen Kontakte auswirken. Eine gute Mundgesundheit, strahlend weiße Zähne und ein frischer Atem – was, wenn nicht dies sollte jeden Raucher und jede Raucherin dazu anspornen, es mit dem Aufhören ernsthaft zu versuchen. (sk)

Bild Startseite und diese Seite: Adobe Stock / New Africa

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