Implantate

Implantate werden in den Kiefer geschraubt und sind die Basis für guten Zahnersatz – alle Infos über das Einsetzen von Implantaten lesen Sie hier.

Ein implantierter künstlicher Zahn wird in ein Modelgebiss gesetzt. © RoBeDeRo – istockphoto.com

Schöne Zähne, perfekter Sitz: als wären es die Eigenen

Implantate sind eine moderne Lösung, fehlende Zähne medizinisch und kosmetisch optimal zu ersetzen. Unter einem Implantat versteht der Mediziner einen schraubenähnlichen meist aus Titan gefertigten Körper, der in den Kieferknochen eingelassen wird. Das Implantat ist jedoch noch kein Zahnersatz! Es dient lediglich als Basis für eine Brücke, Prothese oder Krone. Diese sogenannten Suprakonstruktionen werden in ein Gewinde innerhalb der künstlichen Zahnwurzel eingeschraubt. Und zusammen bilden Implantat und Suprakonstruktion einen perfekt sitzenden gesunden Zahn nach.

Voraussetzung für Implantate: gesundes Zahnfleisch und gute Mundhygiene

Implantate sind eine komfortable und langlebige Lösung, um fehlende Zähne zu ersetzen. Patienten, die sich dafür entscheiden, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit die neue Wurzel möglichst lange im Knochen verbleiben kann: Zum einen sollte der Kieferknochen stabil und gesund sein, um die feste Verankerung des Implantats im Kiefer zu gewährleisten. Zum zweiten sind ein gesundes Zahnfleisch und eine einwandfreie Mundhygiene wichtig. Der Zahnarzt muss darum sehr genau prüfen, wie der Zustand von Zähnen, Kieferknochen und Zahnfleisch ist. Vor der Behandlung ist deshalb eine gründliche Untersuchung und ausführliche Beratung durch den Zahnarzt dringend erforderlich.

Natürlich Schön und äußerst langlebig

Und das sind die Vorteile von Implantaten:

  • Natürliches Aussehen: Ein Zahnersatz, der auf einem Implantat sitzt, sieht sehr natürlich aus. Ein Unterschied zu einem normalen Zahn ist kaum zu sehen.
  • Hohe Belastbarkeit: Implantate und der damit verbundene Zahnersatz sitzen fest im Kiefer und sind ähnlich belastbar wie natürliche Zähne. Sie können also beherzt zubeißen.
  • Angenehmer Tragekomfort: Ein Implantat spürt man nicht, weil es wie ein eigener Zahn im Kiefer verankert ist.
  • Keine Sprachbeeinträchtigung: Wenn ein Zahn fehlt, leidet oft auch die Sprache. Mit einem Implantat ist das kein Problem mehr!
  • Lange Haltbarkeit: Bei richtiger Zahnpflege und regelmäßiger Kontrolle können Implantat und Zahnersatz ein Leben lang halten.
  • Geringe Belastung für Zähne und Kieferknochen: Beim Einsatz von Implantaten bleibt der Kieferknochen erhalten und mögliche Nebenzähne unversehrt.

Die Behandlung: intensiv vorbereitet, sanft und schrittweise

Eine Implantation ist ein chirurgischer Eingriff, der in der Regel unter örtlicher Betäubung erfolgt. Vor dem eigentlichen Eingriff versorgt der Zahnarzt – falls notwendig – im Rahmen einer Vorbehandlung Zahnfleischerkrankungen und kariöse Zähne. Im nächsten Schritt wird das Implantat wie ein Dübel in den Kieferknochen eingesetzt. Der Einheilungsprozess des Implantats in den Knochen dauert in den meisten Fällen zwischen drei und sechs Monaten. Dabei spielen das verwendete System und die Stelle im Kiefer eine Rolle, an der die künstliche Wurzel eingefügt wird. Wenn keine medizinischen Gründe dagegensprechen, kann die Lücke in dieser Zeit mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt werden. Sobald der Einheilungsprozess abgeschlossen ist, wird im nächsten Schritt schließlich ein Aufsatz in den Implantatkörper eingeschraubt, an dem der künstliche Zahnersatz befestigt wird. Damit ist die Behandlung abgeschlossen. 

Eine private Investition, die sich lohnt

Die Kosten für eine Implantation beinhalten das Implantat sowie den Zahnersatz. Das Implantat wird bis auf seltene Ausnahmefälle nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für den Zahnersatz erhalten Patienten einen Festzuschuss, der sich nach der Anzahl und Lage der fehlenden Zähne richtet. Er fällt höher aus, wenn Patienten regelmäßig ihr Bonusheft gepflegt haben. Bei privaten Zusatzversicherungen unterscheiden sich eventuelle Zuzahlungen je nach Tarif. Für Privatpatienten ist ausschlaggebend, welche Vereinbarung sie mit ihrer privaten Krankenversicherung getroffen haben.

Mundhygiene ist das A und O

Gute Mundhygiene ist sehr wichtig für die lange Haltbarkeit eines Implantats. Daher ist eine gründliche Pflege von Zahnfleisch und Zahnersatz ein absolutes Muss. Denn sonst können sich bakterielle Beläge bilden, die zu Entzündungen des Zahnfleisches und später des Kieferknochens führen können – unter Umständen mit negativen Folgen für den Halt der künstlichen Zahnwurzel. Patienten, die ein Implantat haben, sollten darum neben der herkömmlichen Zahnbürste zum Zähneputzen auch eine Zahnzwischenraumbürste oder Zahnseide nutzen. Eine professionelle Zahnreinigung ist ebenfalls sinnvoll. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein regelmäßiger Besuch – idealerweise jedes Vierteljahr – beim Zahnarzt, die Langlebigkeit der Implantate stark erhöht.

Besser kein Nikotin

Rauchen verlangsamt bei frischen Wunden den Heilungsprozess. Das gilt besonders auch für die Einheilung von Implantaten. Denn Nikotin reduziert unter anderem die Durchblutung und verlangsamt die Zellerneuerung. Aus diesem Grund ist bei frischen Wunden in der Mundhöhle dingend vom Rauchen abzuraten, da Implantate nach dem Einbringen zunächst stabil einheilen müssen. Rauchen stört dabei die körpereigenen Heilkräfte. Das Einbringen von Implantaten ist sehr aufwändig, insofern ist es sinnvoll, durch die Einschränkung von Risikofaktoren die Lebensdauer der Implantate zu erhöhen. Der Zahnarzt berät gerne darüber, inwieweit das Rauchen eingeschränkt werden sollte. Noch besser wäre es, es ganz einzustellen. 

Funktionsanalytische Leistungen

Damit der Zahnersatz optimal sitzt und die ursprüngliche Kaufunktion vollständig wiederhergestellt wird, setzt der Zahnarzt bei Bedarf sogenannte Funktionsanalytische Leistungen (FAL) ein. Vor allem bei umfangreichem Zahnersatz oder Vorerkrankungen der Kiefergelenke reicht es in der Regel nicht aus, dass im Zahnlabor nach standardisierten Verfahren gearbeitet wird. Vielmehr muss das individuelle Kausystem genau vermessen werden, um das ideale Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer zu ermitteln. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse gibt der Zahnarzt an den Zahntechniker weiter. So erhält der Patient „neue“ Zähne, mit denen er wieder mühelos und kräftig zubeißen kann.