Brücken

Der festsitzende Zahnersatz: Informieren Sie sich hier umfassend über Materialien, Behandlungsschritte und etwaige Kosten von Brücken.

Brücken werden auf ein Modell-Gebiss gesetzt. © milosljubicic – shutterstock.com

Brücken schließen Lücken

Brücken zählen zum festsitzenden Zahnersatz und können einen oder mehrere Zähne ersetzen. Anders als eine Prothese kann man sie nicht herausnehmen. Eine Brücke besteht aus den Ankerkronen und dem Brückenkörper. Die Ankerkronen werden auf den vor und hinter einer Zahnlücke liegenden Zähnen, den sogenannten Pfeilerzähnen, verankert. Sie geben dem Brückenkörper, der aus einem oder mehreren Zwischengliedern bestehen kann, Halt. Wichtig ist, dass die Pfeilerzähne stabil im Kieferknochen verankert sind, da sie die Belastung der fehlenden Zähne mit übernehmen müssen. Brücken haben allerdings nicht nur den Vorteil, dass sie fest auf den Pfeilerzähnen sitzen und damit einen guten Halt haben. Sie fügen sich auch sehr gut in den Kiefer ein und werden aufgrund ihrer grazilen Gestaltung nicht als Fremdkörper im Mund empfunden.

Verschiedene Brücken – verschiedene Materialien

Jede Brücke wird in Form und Farbe optimal den noch vorhandenen eigenen Zähnen angepasst, sowohl im Seiten- als auch im Frontzahnbereich. Je nach Position und den ästhetischen Ansprüchen des Patienten bestehen Brücken in der Regel aus einem Metallkern, der teilweise oder ganz mit Keramik bzw. Kunststoff verblendet ist. 

Die Behandlungsschritte: von der Lücke zur Brücke

Die Anfertigung und das Einsetzen einer Brücke sind ein aufwendiger Prozess, der aus mehreren Schritten besteht. Um den späteren Zahnersatz zu verankern, müssen zuerst die benachbarten Zähne für die Überkronung vorbereitet werden. Unter örtlicher Betäubung wird dabei so wenig Zahnhartsubstanz wie möglich entfernt. Danach nimmt der Zahnarzt einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die ideale Farbe – wichtige Informationen, die der Zahntechniker für die Anfertigung der Brücke benötigt. Mit der Bissnahme wird schließlich festgestellt, wie der Ober- und der Unterkiefer zueinanderpassen. Optional kann hier auch eine Bissregistrierung dazu dienen, den Biss noch individueller zu erfassen. Der Patient wird in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Wenn die Brücke fertig ist, prüft der Zahnarzt bei einer ersten Anprobe den Sitz. Sind Korrekturen nötig, wird es eine weitere Anprobe geben. Erst wenn das Ergebnis Patient und Zahnarzt zufriedenstellt, wird die Brücke fest eingegliedert. 

Wichtig: die richtige Zahnpflege

Die Haltbarkeit einer Brücke ist sehr stark von der Gesundheit der benachbarten Zähne abhängig. Eine sorgfältige Reinigung der Pfeilerzähne und des Brückenkörpers, vor allem am Zahnfleischrand, ist daher besonders wichtig. Hilfsmittel wie Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide helfen dabei, dass weder Zahnfleischentzündungen noch Karies entstehen. Optimal ist darüber hinaus eine regelmäßige Individualprophylaxe mit einer Professionellen Zahnreinigung.

Kosten und Erstattung: es gibt befundorientierte Festzuschüsse

Unabhängig von Art und Umfang einer Brückenversorgung erhält der Patient von den gesetzlichen Krankenversicherungen einen dem jeweiligen Befund entsprechenden Festzuschuss. Dabei gilt die Bonusregelung. Über die Höhe der Kosten und des Zuschusses informiert der Zahnarzt. Der Patient erhält vor der Behandlung einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen von seinem Zahnarzt oder seiner Zahnärztin. Für Privatpatienten gelten die jeweils mit der privaten Kasse getroffenen Vereinbarungen.

Funktionsanalytische Leistungen

Damit der Zahnersatz optimal sitzt und die ursprüngliche Kaufunktion vollständig wiederhergestellt wird, setzt der Zahnarzt bei Bedarf sogenannte Funktionsanalytische Leistungen (FAL) ein. Vor allem bei umfangreichem Zahnersatz oder Vorerkrankungen der Kiefergelenke reicht es in der Regel nicht aus, dass im Zahnlabor nach standardisierten Verfahren gearbeitet wird. Vielmehr muss das individuelle Kausystem genau vermessen werden, um das ideale Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer zu ermitteln. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse gibt der Zahnarzt an den Zahntechniker weiter. So erhält der Patient „neue“ Zähne, mit denen er wieder mühelos und kräftig zubeißen kann.