Zahnvorsorge

Zahnärztliche Frühuntersuchungen verringern Kariesrisiko

Eine aktuelle Studie belegt, dass die Inanspruchnahme der Frühuntersuchungen beim Zahnarzt positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit von Kindern hat. Die gesetzliche Krankenversicherung sieht sechs Kontrolluntersuchungen und spezielle Vorsorgemaßnahmen für Kinder bis zum Schuleintritt vor.
Von Susanne Krieger
Erstellt am 20.09.2024
Quelle: Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde
Ein Teddybär sitzt beim Zahnarzt auf dem Behandlungsstuhl. © Алинка Пад – stock.adobe.com

Vorsorge bedeutet bessere Zahngesundheit

Das Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen sieht Früherkennungsuntersuchungen (FU) und Vorsorgemaßnahmen in der Zahnarztpraxis für Kinder von sechs Monaten bis zum Eintritt ins Schulalter vor. Bis zum Erreichen des sechsten Geburtstags schützen insgesamt sechs Kontrolluntersuchungen zur Früherkennung und weitere Vorsorgemaßnahmen effektiv vor Karies und Erkrankungen im Mund- und Kieferbereich.

Die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen als Kassenleistung für Kinder bis zum Schulalter wurden im Jahr 2000 eingeführt. Für kleine Kinder bis zum Alter von drei Jahren gibt es sie erst seit 2019. Die Aufnahme der Frühuntersuchungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung ist dabei dem erfolgreichen Bemühen der Zahnärzte in Deutschland und dem von ihnen entwickelten Konzept zur besseren zahnmedizinischen Versorgung von Kindern im Vorschulalter zu verdanken – ein Meilenstein bei der Bekämpfung von Karieserkrankungen im frühen Kindesalter.

Effektiver Kariesschutz

Inzwischen zeigt eine Studie, dass die Vorsorge in der Zahnarztpraxis bei Kindern bis zum Eintritt in das Schulalter tatsächlich ein effektiver Kariesschutz ist. Dies stellten ein Hamburger Zahnarzt und ein Kinderzahnmediziner am Universitätsklinikum Leipzig fest. Die von ihnen ausgewerteten Daten zeigen, dass im Vergleich der betrachteten Geburtsjahrgänge 2002/20023 und 2009/2010 die Anzahl der durchgeführten Frühuntersuchungen durchschnittlich um 12,4 Prozent zugenommen hat – in Ostdeutschland sogar um 21,9 Prozent gegenüber 10,5 Prozent in den westdeutschen Bundesländern. Dabei ist seit der Einführung der Frühuntersuchungen eine Verbesserung der Zahngesundheit von Kindern in Deutschland zu beobachten. Bei Jahrgängen, in denen anteilig mehr FU-Leistungen in Anspruch genommen wurden, lag der sogenannte „dmf-t-Wert“ bei der Einschulung niedriger als bei Jahrgängen, bei denen die Inanspruchnahme der gesetzlichen Zahnvorsorge geringer war. Der „dmf-t-Wert“ wird auf der Grundlage der Anzahl an kariösen sowie wegen Karies gefüllten, überkronten oder extrahierten Zähne im Milchgebiss von Kindern ermittelt und gibt das individuelle Kariesrisiko wider. Insgesamt konnten die Forscher nachweisen, dass sich der „dmf-t-Wert“ direkt nach Einführung der FU deutlich von 2,36 auf 1,99 sowie anschließend zwischen den betrachteten Geburtsjahrgängen noch einmal um 9,6 Prozent verringert hat.

Frühuntersuchungen auf einen Blick:

Ein tabellarischer Überblick über die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen in der Zahnarztpraxis für Kinder von sechs Monaten bis 5 Jahre © Ilka Lange (Satz)

Link zur Studie

Zur Studie „Hat die zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung Einfluss auf die Zahngesundheit von 6- bis 7-jährigen Kindern in Deutschland?“ gelangen Sie über den nachfolgenden Link.

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