Gesundheitsvorsorge

Mundhöhlenkrebs

Viele Menschen denken eher selten daran, dass Krebserkrankungen auch im Mundbereich auftreten können. Alkohol und Rauchen erhöhen das Risiko für Mundhöhlenkrebs beträchtlich. Der Zahnarzt kann potenziell gefährliche Veränderungen der Schleimhäute in Mund und Rachen erkennen. Die Vorsorge in der Zahnarztpraxis ist daher nicht nur für die Karies- und Parodontitisvorbeugung, sondern auch für die Früherkennung von Mundhöhlenkrebs wichtig.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 31.01.2025
Quelle: proDente e. V.
Aus der Sicht von oben sind ein Glas mit Alkohol, ein Aschenbecher mit Zigarettenkippen und einer brennenden Zigarette sowie mehrere neben dem Aschenbecher liegende Zigaretten zu sehen. © monticellllo – stock.adobe.com

Mundhöhle sehr gut einsehbar

Allein in Deutschland wird bei rund 10.000 Menschen pro Jahr die Diagnose Mundhöhlenkrebs gestellt. Da die Mundhöhle im Gegensatz zu anderen Körperbereichen sehr gut einsehbar ist, ist dieser Krebs oft früh zu erkennen und kann häufig durch chirurgische Eingriffe gut behandelt werden. In der frühen Phase verursacht dieser Krebs keine Schmerzen, so dass bei Veränderungen von Farbe oder Festigkeit im Zungen- und Mundbodenbereich oder an der Wangenschleimhaut auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Besondere Gefahr durch Tabak- und Alkoholkonsum

Rauchen und das Trinken von Alkohol erhöhen das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken, um ein Vielfaches. Es ist erwiesen, dass Tabak- und Alkoholkonsum mit der Entstehung von Mundhöhlenkrebs in Zusammenhang steht. Besonders die Kombination von Rauchen und Alkoholgenuss ist gefährlich, da der Alkohol in diesem Fall die Schleimhaut noch durchlässiger macht. Ein weiterer Verursacher kann der sogenannte HPV-Erreger (Human-Papilloma-Virus) sein, der auch in Verdacht steht, Gebärmutterhalskrebs hervorzurufen.

Die Behandlung des Mundhöhlenkrebses erfolgt durch chirurgische Entfernung des Krebsgewebes und durch Bestrahlung oder Chemotherapie. Bei der Zunge werden herausoperierte Teile mit eigenem Gewebe etwa aus dem Unterarm ersetzt. Haben sich bereits Metastasen gebildet, sinken die Überlebenschancen leider erheblich: Vier von fünf Patienten mit Metastasenbildung versterben innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnostizierung des Krebses. Wird der Krebs früh erkannt, liegt die Überlebensrate der betroffenen Patienten dagegen bei mehr als 90 Prozent.

Kontrolluntersuchungen wichtig für Früherkennung

Umso wichtiger sind die regelmäßige eigene Kontrolle des Mundhöhlenbereiches zu Hause und die Kontrolluntersuchungen beim Arzt und Zahnarzt. Nur durch genaue ärztliche Untersuchungen der betroffenen Stellen kann festgestellt werden, ob eine Tumorbildung vorliegt oder die Veränderungen andere Ursachen haben. Patienten sollten sich bei ihrem Hausarzt bei jeder Untersuchung des Halsbereiches immer auch die gesamte Mundhöhle auf Auffälligkeiten hin untersuchen lassen. Auch die halbjährliche Kontrolluntersuchung durch den Zahnarzt dient dazu, neben Zahnkrankheiten ebenfalls möglicherweise durch Krebs verursachte Mund- oder Kiefererkrankungen aufzudecken. Denken Sie also bitte unbedingt daran, neben Ihrem Hausarzt auch regelmäßig Ihren Zahnarzt zu allen Routineuntersuchungen aufzusuchen.

Der Zahnarzt kann Mundhöhlenkrebs erkennen

Der Zahnarzt kann gefährliche Veränderungen der Schleimhäute in Mund und Rachen erkennen. Stellen Patienten selbst eine Schleimhautveränderung fest, die auch nach zwei Wochen noch nicht abgeklungen ist, sollten sie bei ihrem Zahnarzt oder ihrer Zahnärztin vorstellig werden – auch wenn die Stelle nicht schmerzt. Verdächtig sind nicht nur verdickte, raue, verhärtete und eingezogene Stellen, sondern auch weiße oder rote Flecken und Geschwüre. Je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung und Heilung. Daher ist es wichtig, regelmäßig zur zahnmedizinischen Vorsorge zu gehen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zweimal im Jahr die Kosten für eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt.

Das könnte Sie auch interessieren

Vorsorgeuntersuchung

Die von der gesetzlichen Krankenversicherung vorgesehene halbjährliche Vorsorgeuntersuchung in der Zahnarztpraxis dient der Früherkennung von Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut.

Zahn- und Mundprobleme

Mundgeruch, überempfindliche Zähne, Veränderungen der Mundschleimhaut und andere Zahn- und Mundprobleme können lästig und schmerzhaft sein.