Schlechte Mundgesundheit erhöht Demenzrisiko
Studien mit Erhebungsdaten von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus 14 Ländern, darunter aus den USA, Japan, Großbritannien, Schweden und China, belegen den deutlichen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz. Das ist Ergebnis einer zusammenfassenden Analyse von Wissenschaftlern am Rory Meyers College of Nursing der New York University. An den Studien haben insgesamt 34.074 Erwachsene der Generation 60plus teilgenommen. Heruntergerechnet auf den einzelnen Zahn lässt sich nachweisen, dass jeder zusätzliche fehlende Zahn das Risiko für einen Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit um 1,4 Prozent erhöht. Das Risiko einer Demenzerkrankung für diese Altersgruppe steigt pro zusätzlichem fehlendem Zahn um 1,1 Prozent.
Hinter diesem Einfluss von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen auf die Gesundheit anderer Körperregionen wie zum Beispiel des Gehirns stehen komplexe Mechanismen. Infektionen, systemische Erkrankungen und Entzündungen können in unheilvoller Wechselwirkung zueinander stehen. Im Vergleich zu Diabetes oder Bluthochdruck wächst das Demenzrisiko bei einer schlechten Mundgesundheit dabei fast um das Dreifache. Das US-amerikanische Forschungsteam ist daher davon überzeugt, dass wissenschaftliche Studien zum Zusammenhang von Mundgesundheit und demenziellen Erkrankungen letztendlich von grundlegender Bedeutung für den Bereich der Demenzvorbeugung, der Entwicklung von Demenztherapien sowie der Pflege von demenzkranken Menschen sein können.
Demenzerkrankungen weltweit auf dem Vormarsch
Der Bevölkerung dieses Planeten droht die Überalterung. Laut einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zahl der Demenzerkrankten bis 2050 um das Dreifache auf rund 152 Millionen betroffene Menschen anwachsen. Wesentliche Risikofaktoren für die Erkrankung sind dabei neben einer schlechten Mundgesundheit Bluthochdruck, Adipositas, ein hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Depressionen, Hör- und Sehverlust, traumatische Hirnverletzungen, körperliche Inaktivität und soziale Isolation sowie Luftverschmutzung.
Mundgesundheit und Demenz
Statement zur Metastudie
Zum Statement US-amerikanischer Wissenschaftler zur Metastudie zum Thema Mundgesundheit und Demenz „Reflections on The Lancet's Commission on dementia prevention, intervention, and care“ sowie zum aktuellen Lancet Report „Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standing Commission“ gelangen Sie über die nachfolgenden Links.
Statement zur Metastudie
Lancet Report